Osteuropa-Börsen boomen, aber kaum einer ist dabei!
– DAX mit neuem Allzeit-Hoch, aber Osteuropa-Börsen noch besser –
von Andreas Männicke, Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de) und Herausgeber des EAST STOCK TRENDS
Ein Drittel der Top-Performer der Welt kommen aus Osteuropa. Die Osteuropa-Börsen boomen, nur kaum ein deutsch sprechender Anleger ist dabei, weil die Osteuropabörsen immer noch sehr stiefmütterlich von den Medien behandelt werden und Bankberater sich kaum in Osteuropa auskennen. Stattdessen werden chinesische Aktien wie Alibaba und Tencent empfohlen, die in den Keller fallen. Dabei gibt es gute Gründe, warum man auch weiterhin auch Aktien aus Osteuropa in sein Depot nehmen sollte.
Der RDX-Index stieg am 12. August auf das neue Jahres-Hoch von 1860 Indexpunkten, was ein Plus von 30 Prozent seit Jahresbeginn bedeutete. Aber nicht nur die Moskauer Börse überzeugt erneut mit einer deutlichen Outperformance zum DAX, sondern 11 Börsen aus Osteuropa konnten den DAX klar outperformen. Andres Männicke gibt seine Einschätzungen über die zukünftigen Chancen auch in seinem Börsenbrief EAST STOCK TRENDS (www.eaststock.de) und in seinem neuen EastStockTV-Video, Folge 189 unter www.YouTube.com .
Osteuropa-Börsen weit besser als der DAX trotz neuem Allzeit-Hoch
Der deutsche Aktien-Index DAX erreichte zwar auch am Freitag, dem 13. August (also an einem Glückstag!) ein neues Allzeit-Hoch mit intraday erstmals über 16.000 Indexpunkte; weit besser schnitten aber wieder einmal viele Börsen aus Osteuropa ab, was kaum bekannt ist. Die Börsen aus Osteuropa werden nur selten in westlichen Medien thematisiert, was erstaunt, denn es ist nicht das erste Mal, dass die Börsen aus Osteuropa die Performanceranglisten der Weltbörsen anführen. So überzeugte schon im Jahr 2019 die Moskauer Börse mit einem Kursplus von fast 50 Prozent. Auch in diesem Jahr erreichte der RDX-Index, ein Kunstprodukt der Wiener Börse für russische Aktien, ein Plus von über 30 Prozent.
Joe Biden warnt vor einem dritten Weltkrieg nach Hackerangriffen
Die russische Wirtschaft erholte sich viel schneller von der Corona-Krise als viele westliche Länder, sie verschuldet sich dabei aber auch nicht so hoch wie viele westliche Länder. Des wird in den westlichen Medien kaum erwähnt. Die politischen Spannungen mit der EU und den USA sind aber weiterhin sehr groß. Die USA machen – oft ohne klare Beweise – Russland und China immer wieder für Hackerangriffe auf die heimische Wirtschaft verantwortlich. Joe Biden warnte unlängst sogar davor, dass fortgesetzte Hackerangriffe (aus China und Russland) in großem Stil zu einem dritten Weltkrieg führen könnten. An den Börsen kam diese Warnung bisher aber noch nicht an.
Kein neuer Lockdown in Russland trotz hoher Zahl von „Corona-Toten“
Selbst die sich schnell ausbreitende Delta-Variante sorgt im Moment noch nicht für Beunruhigung an der Moskauer Börse, da es noch nicht zu einem neuen Lockdown gekommen ist. In Russland ist die Impfbereitschaft immer sehr gering. Erst 27 Prozent der Bevölkerung sind „durchgeimpft“. Es soll auch fortan zu keinem neuen Lockdown kommen, obwohl die Zahl der „Corona-Toten“ unlängst das Rekordniveau von 800 täglich überschritt.
Gazprom trotz politischer Risiken weiterhin stark nachgefragt
Stark nachgefragt auch an deutschen Börsenplätzen bleibt der Gasgigant Gazprom. Der Kurs stieg in der vergangenen Woche auf ein neues Jahres-Hoch von 6,74 €. Im letzten Jahr war die Aktie im April noch bei 3,6 € zu bekommen. Gazprom bleibt zwar nicht nur wegen des umstrittenen Baus der Nordischen Pipeline ein „Politikum“, sondern auf der anderen Seite aber auch die preiswerteste Energieaktie der Welt mit den höchsten Dividendenrenditen von über 10 Prozent. Es gibt aber auch andere Rohstoffwerte aus dem Metallsektor in Russland, die sehr attraktiv bewertet werden mit ebenfalls sehr hohen Dividendenrenditen im zweistelligen Prozent-Bereich.
Starker Rubel trotz fallender Ölpreise
Der für Russland wegen der hohen Exporteinnahmen sehr wichtige Brentölpreis fiel zwar im August kräftig von 75 auf 70 USD/Barrel, dennoch blieb der Rubel sehr stabil nahen dem Jahres-Hoch bei 86,2 EUR/RUB, weil die russische Notenbank wegen der zu stark gestiegenen Inflation den Zinssatz um 1 Prozent auf 6,5 Prozent anhob. Neben Kursgewinnen an der Moskauer Börsen, gab es also auch Währungsgewinne, was im letzten Jahr nicht der Fall war.
Kasachstan (+46%!) lockt mit niedrigen Bewertungen und hohen Dividendenrenditen
Noch besser als die Aktien in Russland performen aber die Aktien aus Kasachstan. Auch hier gibt es eine Reihe von Aktien mit sehr niedrigen Bewertungen und sehr hohen Dividendenrenditen. Der KTX-Index, ebenfalls ein Kunstprodukt der Wiener Börse für Aktien aus Kasachstan, stieg in der vergangenen Woche auf das neue Jahr-Hoch von 584 Index-Punkten was ein Plus von 46 Prozent seit Jahresbeginn bedeutet.
Baltische Länder bleiben die „Oasen der Stabilität!
Weit überdurchschnittlich performen aber auch die baltischen Börsen aus Estland, Litauen und Lettland. Die meisten Länder aus Osteuropa weisen viel geringere Verschuldungsrade, aber wesentlich höhere Wachstumsraten aus, was sie weiterhin attraktiv erscheinen lässt, zumal die Bewertungen sehr gering sind. Die schnell wachsenden baltischen Länder bleiben der „Oasen der Stabilität“ – auch nach der Corona-Krise.
11 Börsen aus Osteuropa können den DAX weiterhin outperformen
Ein Drittel der am 30 am besten performenden der Welt stammen wieder einmal aus Osteuropa, nur kaum ein deutscher Anleger profitierte aus besagten Gründen davon. Sicherlich sind die meisten Osteuropa-Börsen mit Ausnahme der Moskauer und Warschauer Börse aber auch relativ kleine und illiquide Börsen, ganz zu schweigen von den Börsen aus den GUS-Republiken oder aus Südosteuropa. In den Haussephasen performen die Osteuropa-Börsen meistens besser; im Baissephasen oder bei Aktien-Crashs wie im März 2020 kommen sie aber auch mehr unter die Räder, was man durch Cross-Hedging aber absichern kann.
Insgesamt 11 Börsen aus Osteuropa zählen nun schon wieder zu den 30 am besten performenden Börsenplätzen der Welt angeführt von Kasachstan mit +46 Prozent, gefolgt von Estland (+35,5%), Bulgarien (+34,3%), Tschechien (+32,8%), Ukraine (+32,7%), Russland (+25,1%), Slowenien (+25,3%), Rumänien (+26,8%), Bosnien (+19,1%), Ungarn (+18,6%) und Litauen (+17,9%).
Unter den zentralosteuropäischen Börsen performte diesmal am besten die Prager Börse. Aber auch die Budapester Börse konnte den DAX outperformen. Etwas zurück blieb in diesem Jahr die Warschauer Börse. An der Warschauer Börse gibt es aber gute Chancen im Wachstums-Marktsegment für Small- und Mid Caps „New Connect“, wo unter anderen die Hersteller von Video-Spielen schon Weltgeltung erlangten. So gibt es immer wieder neue Chancen an den Börsen Osteuropas, die der Anleger nutzenkann, wenn er davon erfährt.
Erst informieren, dann investieren
Informieren Sie sich jetzt auch ausführlich über die Hintergründe und die Entwicklung der Ukraine/Russland-Krise aber auch das zukünftige Erholungspotential der unterbewerteten Aktien aus Osteuropa. Auch im Baltikum, Rumänien und der Ukraine gibt es neue Chancen, wobei die jeweiligen Aktienindices in 2019 alle im Plus waren. So konnten sich einige ukrainische Agraraktien seit 2016 im Kurs schon mehr als verdoppeln und in 2018 stieg der PFTS-Index schon wieder über 70 Prozent. Die Aktien aus Kasachstan zählten 2017 zu den Top-Performern der Welt (+56 Prozent), nicht aber in 2018 und auch nicht in 2019, dafür aber wieder in 2020/21.
In 2018 zählten bereits 10 Aktienmärkte aus Osteuropa zu den an den besten performenden Aktienmärkten der Welt, die alle den DAX und auch den US-Aktienmarkt klar outperformen konnten. Die Moskauer Börse war in 2019 schon wieder der klare Outperformer unter allen Weltbörsen mit einem Plus von über 46 Prozent in Euro. Aber auch die Bukarester Börse (Rumänien) stieg schon um über 32 Prozent in 2019. Die Aktienmärkte in Südosteuropa und auch in den baltischen Ländern blieben sehr stabil im Plus (Kroatien +13 Prozent). Im letzten Jahr zählten 6 Börsen aus Osteuropa zu den 30 an den besten performenden Aktienmärkten der Welt und in diesem Jahr bis Ende März 2021 sogar 11 Börsen aus Osteuropa. Es lohnt sich also weiterhin nach dem Corona-Crash ein Blick über den Tellerand nach Osteuropa.
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Der letzte EST erschien am 30. Juli 2021. Die alten Muster-Depots des EST konnten bereits in 2019 kräftig zulegen. Die „Aktie des Monats“ aus dem September 2018 Polyus Gold stieg bereits um über 100 Prozent und die Goldaktie Petropavlovsk sogar um über 400 Prozent im Hoch. Ende 2018 wurde ein neues „goldiges“ Muster-Depot im EST aufgemacht, das bereits mit 111 Prozent in Plus ist und das neue Depot vom Dezember 2019 mit Turnaround-Kandidaten stieg um 52 Prozent. Der Kupferproduzent KGHM Polska Miedz konnte bereits um fast 100 Prozent seit Dezember 2019. Die „Aktie des Monats“ im Dezember 2020 TCR Group – eine schnell wachsende Fintech-Bank aus Russland – stieg bereits um über 186 Prozent in 7 Monaten. In Kasachstan macht das neue IPO Kaspi.kz, ein schnell wachsendes Fintech-Unternehmen aus Kasachstan Furore, das im April im EST ausführlich vorgestellt wurde. Die Aktie stieg seitdem schon um 40 Prozent. Die „Aktien des Monats“ vom Januar 2021, die Eisenerzunternehmen Ferrexpo und Black Iron aus der Ukraine konnte bereits um 30 bis 80 Prozent seit Jahresbeginn zulegen So gibt es immer wieder neue Chancen an den Ostbörsen! Das Motto bleibt daher: Go East!
Interview-Hinweise: Das letzte TV-Interview in NTV/Telebörse war am 15. April 2021 zusammen mit Andreas Männicke und Kemal Bagci von der BNP Paribas und das letzte Radio-Interview war am 2.8.21 in Börsen Radio Networks. Das nächste Interview wird am 19.10.21 um 11.00 Uhr in Börsen Radio Networks sein. Sie können sich die Interviews jetzt bei www.eaststock.de, dort unter der Rubrik „Interviews“ runterladen, ebenso wie das gleichnamige EastStockTV-Video, Folge 189. By the way: haben Sie schon den YouTube-Kanal EastStockTV abonniert?
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